Bei strahlendem Sommerwetter folgten viele interessierte Streuobstfans der Einladung des Obst- und Gartenbauvereins Mittelstadt zur Herbstwanderung. Der Verein, der in diesem Jahr sein 75. Vereinsgeburtstag feiern darf, hatte bereits im April zum Blütenrundgang geladen. Jährlich finden diese informellen Rundgänge durch unsere Kulturlandschaft auf Einladung eines örtlichen Obst- und Gartenbauvereins im gesamten Landkreis Reutlingen gemeinsam mit dem Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Reutlingen statt. Begrüßt wurden die interessierten Gäste aus dem gesamten Landkreis von Cornelia Weigold vom OGV Mittelstadt und Alfons Reiske, dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden. Bevor Thilo Tschersich, Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau des Landratsamtes Reutlingen eine Fülle von Hinweisen zu Krankheitsbildern in unseren Streuobstbäumen für die Gruppe parat hatte. Einigen Schädlinge ging es auf die Spur. Der Focus des Rundganges, der bis zur Gemeindewiese und den zahlreichen Jahrgangsbäumen führte, standen die Sortenvielfalt in den Streuobstbäumen. Die morgendliche Wanderung wurde mit einer Verkostung gekrönt. Schnell wurde anhand von Geschmack, Schale, Fruchtfleisch allen Beteiligten klar, dass Apfel nicht gleich Apfel ist. Auf der Gemeindewiese wurden unterschiedliche Apfelbäume gepflanzt und gepflegt und beim Rundgang durfte geerntet und verkostet werden. Zur Auswahl standen die Sorten Macintosh, Ladina, Tesser, Goldparmäne, Wellant, Elstar und Gala. Die Verkostung regte um guten Austausch auch zwischen den Teilnehmenden an. Natürlich durfte auch Most und verschiedene Apfelsäfte nicht fehlen. Nach der Verkostung ging es wieder zurück in die Ortsmitte und dort warteten leckere Dinnete und Pizzen auf die Gruppe.
Blütenrundgang 14. April 2024
In Zusammenarbeit mit dem OGV Mittelstadt wurde am vergangenen Sonntag der Blütenrundgang des KOV Reutlingen bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen durchgeführt.
60 Teilnehmer fanden sich auf dem Schulhof der Grundschule Mittelstadt ein. Viele Mitglieder und Vorstände von Obst- und Gartenbauvereinen im Kreis Reutlingen gehörten ebenfalls zu den Gästen. Auch einige Mitglieder des Ausschusses des KOV Reutlingen nahmen teil, was uns sehr freute.
Cornelia Weigold (Vorstandschaft OGV Mittelstadt) und Ralf Röckel (Vorstand KOV Reutlingen) begrüßten die Besucher.
Gerd Reinhardt, Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau im Landkreis Reutlingen, übernahm daraufhin die Leitung und erklärte der Gruppe, was sie beim Rundgang erfahren werden. Er berichtete, dass sich die Vegetationsentwicklung in diesem Jahr bereits drei bis vier Wochen früher als im langjährigen Mittel befindet. Aufgrund der unterdurchschnittlichen Obsternte durch schlechte Blühbedingungen im vergangenen Jahr haben die Obstbäume nun sehr viele Blüten angesetzt. Wenn kein Frost oder Hagel mehr dazukommt, könnten wir dieses Jahr mit einer reichen Ernte rechnen, allerdings, je nach Vitalität des Baumes, auch mit vielen kleinen Früchten von mangelhafter Qualität. Die Befruchtungsbedingungen während der Blüte sind bisher sehr gut.
Gerd Reinhardt wurde von Bianca Oswald (Vorstandschaft OGV Mittelstadt und Streuobstpädagogin) begleitet. Sie erzählte von den Hintergründen der ausgewählten Runde, die an einigen Jahrgangsbäumen vorbeiging. Diese Bäume werden jedes Jahr von den Erstklässlern der Grundschule gepflanzt. Bianca Oswald erwähnte die langjährige Zusammenarbeit mit der Grundschule. Die Jahrgangsbäume des OGV verfügen teilweise bereits über Tafeln, auf denen die einzelnen Sorten beschrieben sind.
Die Runde ging am Friedhof vorbei in Richtung Wald.
Die erste Station war ein Jahrgangsbaum der Apfelsorte „Reutlinger Streifling“. Die Sorte war früher insbesondere zum Backen von Apfelkuchen sehr beliebt. Da dieser Baum von vielen Laubbäumen und Büschen umgeben ist, ist sein Wuchs nicht ganz optimal. Er wurde letztes Jahr freigeschnitten und dieses Jahr gab es einen Rückschnitt. Bei den aktuellen Bedingungen kann dieser Baum nun sehr gut wachsen und die Blüten sind bereits schon am Aufblühen.
Von oben herab konnte die Gruppe auf die zweite Station Blicken. Es ist ein Biotop welches der OGV Mittelstadt vor 32 Jahren mit der Grundschule angelegt hat. Da es im Laufe der Jahre vollständig „zu gewuchert“ war, wurde dieses Biotop im vergangenen Jahr ausgebaggert und von den angrenzenden Gehölzen befreit, bzw. diese zurückgeschnitten. Jetzt ist es möglich, dass das Sonnenlicht wieder in das Biotop gelangt und das „Leben“ dort erneut beginnt.
Als wichtigste Station dieser Runde, erschien die Gemeindewiesen sattgrün mit zahlreich blühenden Blumen und strahlend blauem Himmel. Ein wahrhaftes Traumwetter hatte der KOV Reutlingen für seinen diesjährigen Blütenrundgang erwischt.
Die Apfelbäume sind je nach Sorte vielfach in voller Blüte. Birnen, Mirabellen, Kirschen und Zwetschgen haben auch schon ihre Früchte angesetzt.
Gerd Reinhardt sprach über die Blütephasen sowie die Gefahren von Schädlingen und Krankheiten für Obstbäume.
Die Sorten „Williams Christ“, „Brettacher“ und „Oberösterreicher Weinbirne“ wurden ausführlicher beschrieben.
Bianca beschrieb den Teilnehmern die berichtete Kooperation mit dem Verein der Neckarschnucken auf der Gemeindewiese. Gemeinsam werden die Wiesen und Bäume gepflegt.
Nun ging es an die vorbereitete Verköstigung von verschiedenen Mostsorten und Apfelsäften aus Mittelstadt. Sehr gut angekommen ist der Quittensaft, eine Rarität.
Außerdem wies sie auf die Gründung einer Kindergruppe des OGV´ s hin. Die meisten Aktionen dieser Gruppe werden auf dieser Wiese stattfinden. „Hier ist so viel Leben, da gibt es viel zu entdecken!“ erklärte Bianca. Es wurden auch Schnäpse und Liköre von Mitgliedern des OGV’ s bereitgestellt.
Nach der Verköstigung ging es zurück auf den Schulhof, auf dem wir schon vom „Altenrieter Holzofenbäcker“ Martin Quast mit Dinnete und Pizzen erwartet wurden.
Dieses Angebot wurde zur Freude der gesamten Vorstandschaft sehr gut angenommen und viele der Gäste saßen noch recht lange gemütlich und bestens gelaunt beieinander.
Die Aktion „Lasst Sonnenblumen blühen“ vom OGV Mittelstadt für Kinder wurde auch gut angenommen. Viele vorbereitete Pflanzsets konnten ausgegeben werden. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.
An dieser Stelle möchten wir uns hiermit noch einmal ganz herzlich bei den Gästen für ihr zahlreiches Erscheinen und bei unseren „fleißigen Bienen und Hummeln“ für ihre tatkräftige Mithilfe bedanken. So macht Vereinsleben Spaß!!!
Ein großes Dankeschön geht die Rektorin Frau Salzmann der Grundschule Mittelstadt für die Bereitstellung des Schulhofes.
Euer Obst- und Gartenbauverein Mittelstadt und Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine Reutlingen.
Fotos: OGV Mittelstadt, Dietmar Bez
Sortenausstellung im Obstbaumuseum Glems
Im Obstbaumuseum Glems findet 2021 wieder eine Sortenausstellung statt. Am Samstag 30.10. und Sonntag 31.10. können wieder die altbewährten Sorten, zukunftsfähige neue Sorten und Lokalsorten aus dem Landkreis mit allen Sinnen erforscht werden. Die Fachvereinigung Obstbau und der Förderverein Obstbaumuseum laden dazu herzlich ein. Geplant ist neben der eigentlichen Sortenausstellung wieder Verkostung von Sorten und von sortenreinen Säften, sowie geschmacklich veredelten Säften. Kleine Mengen alter Sorten und die Säfte werden auch zum Verkauf angeboten. Auch ausgewählte Lokalsorten aus unserer Region können probiert und als Baumware sogar gleich bestellt werden! Verschiedene Kronenformen von Obstgehölzen werden gezeigt, vom Hochstamm bis zur Säulenform, und zu deren Eignung findet Beratung durch Baumschuler statt.
So will die Ausstellung nicht nur das Aussehen der Früchte präsentieren, sondern auch Wissen rund um Anbaueignung, Verwertungsmöglichkeiten und Aromen weitergeben und damit zur Pflanzung anregen! Ein Bücherstand komplettiert dieses Angebot.
Für die Sortenbestimmung sollten mindestens 5 unverletzte, sortentypische Früchte vorgelegt werden. Bitte nicht mehr als 3 unbekannte Sorten pro Besucher, damit alle zum Zuge kommen können.
Es wird empfohlen, früher reifende Sorten bis dahin in Gefrierbeuteln im Kühlschrank oder kühlen Keller zu lagern. Damit die Feuchtigkeit darin nicht zu Pilzgeruch führt, sollten die Beutel erst offen eingelagert werden, 1-2 Tage später dann verschlossen werden. Mit einer dicken Nadel sollten dann einige Luftlöcher eingestanzt werden. Auf diese Weise eingelagert hält sich übrigens auch Tafelobst im kühlen Keller genußfähig!
Der Förderverein des Obstbaumuseums wird in gewohnt bewährter Weise für ausgezeichnete Verkostung sorgen. Natürlich wird die Umsetzung gemäß der dann gültigen Corona-Vorgaben erfolgen.