Der Garten als Anker in Zeiten von Corona

Bereits im Jahr 2019 – als sich noch niemand so etwas wie die Corona-Pandemie vorstellen konnte, hat sich der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Reutlingen entschieden, das Jahresmotto für 2020 der Gartenkultur zu widmen. Dabei dachten wir jedoch nicht an die Steingärten sondern an Gärten die einer Vielzahl von unterschiedlichen Pflanzen und Tieren eine Heimat bieten. Gärten sind zudem wichtige Erholungsräume in einer zunehmend hektischer werdenden Zeit. Ein blumenreicher Garten ist gerade für die Insekten und insbesondere für unsere Bienen wichtig. Und mancher Gartenfreund begreift seine Gartenarbeit als kreative Herausforderung.

Iris Braun, ist eine solche kreative Person. Aus ihrem Garten und der anliegenden Streuobstwiese in Kusterdingen hat sie in 25 Jahren ein lebendes Kunstwerk geschaffen. Es ist ein Garten, den man mit allen Sinnen erleben muss. Diesem Garten hat der Kreisobstbauverband bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr, mit einer begrenzten Anzahl von Teilnehmern, einen Besuch abgestattet. Die Veranstaltungen wurden von Isabel Möhrle von der Grünflächenberatungsstelle im Landratsamt vorbereitet. Stand bei dem ersten Besuch vor allem die sommerliche Blütenzeit mit Rosen im Vordergrund, so waren es jetzt die Stimmungen des Herbsts, der Erntezeit, die es zu erleben gab. Der Garten war eine wahre Freude, es summt und brummt überall und die Blumen des Herbsts entfalteten ihre ganze Farbenpracht. Die rot- und blaugetönten Herbstastern bilden einen schönen Kontrast zu den filigranen Strukturen der vielen Gräser.

Natürlich wurde auch gefachsimpelt unter anderem über die Walnussfruchtfliege, ein neuer Schädling der sich in Zeiten des Klimawandels seit den letzten 6 Jahren auch bei uns immer stärker ausbreitet und den riesigen Walnussbaum im Eingangsbereich befallen hatte. Durch die Fruchtfliege wird die grüne Schale der Nüsse zerstört. übrig bleibt eine braune klebrige Masse, die sich auch negativ auf die Kerne der Nuss auswirkt.

Jetzt im Herbst muss auch bedacht werden, was im Frühjahr im Garten blühen soll. Der Herbst ist die Zeit zum pflanzen auch von Blumenzwiebeln. Wohin sollen Tulpen, Narzissen, Krokus oder Winterlinge die im Frühjahr blühen?

1992 – als vor 28 Jahren – ist Iris Braun in ihr Haus in Kusterdingen eingezogen. Ein Landschaftsgärtner erhielt den Auftrag auf einer Fläche von rund. 2.800 m2 einen pflegeleichten Garten mit Gras und Sträucher zu gestalten. Doch dann, inspiriert durch das Gartenbuch „Die Gärten von Gerdrude Jekyll“ begann Frau Braun sich intensiver mit ihrem Garten zu beschäftigen. Jahr für Jahr änderte der Garten sein Gesicht und über die Jahre hinweg entstand ein herrlicher Staudengarten der seinesgleichen sucht. Unsere Mitglieder hatten die Gelegenheit diesen wunderschönen Garten zu genießen. Von dem ursprünglichen Ansatz eines „pflegeleichten Garten“ ist nichts übrig geblieben. Die Arbeit im Garten ist mehr Lust als Last. Oder wie Iris Braun sagte: „Für meinen Garten lasse ich alles andere liegen“.

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Sortendetektive: Auf der Suche nach historischen Gemüsesorten

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchten wir Sie um Unterstützung bei der Suche nach alten Gemüsesorten bitten. Dabei geht es auch um eine historische Betrachtungsweise von Gemüsearten und -sorten.

Ihre Mithilfe ist uns sehr wichtig, denn alte Sorten sind häufig nur noch in kleineren Gärten in eng begrenzten Lokalitäten in Gebrauch, und die kennen die Gärtnerinnen und Gärtner vor Ort noch am ehesten!

Wir nennen unsere Kampagne „Sortendetektive: Auf der Suche nach historischen Gemüsesorten“.
Ein Großteil der alten Gemüsesorten gilt mittlerweile als verschollen, wodurch das Vorkommen wertvoller Sorteneigenschaften wie die Vielfalt an Farbe, Form, Duft und Aromen, aber auch an Resistenzen und Standortsansprüchen geschmälert wird.

Einige Gartenschätze können aber sicherlich noch geborgen werden. Gemeinsam mit dem LOGL e.V. richtet sich der Verein Genbänkle e. V. mit der Kampagne „Sortendetektive“ an alle interessierten Vereine, Gruppen oder Personen und ruft zur gemeinsamen Sortensuche in Baden-Württemberg auf!

Durch eine Förderung seitens des Biosphärengebiets Schwäbische Alb kann bei der Suche in dieser Region ein Schwerpunkt gelegt werden. Wir wollen daher systematische oder aufwändige Recherchen von Gruppen und Vereinen mit bis zu 500 Euro pro Ort finanziell unterstützen. Dabei können Aufwendungen (wie bei der Suche entstehende Fahrkosten, Porto) ebenso erstattet werden wie eine Ehrenamtspauschale oder eine Bestellung vielversprechender Regionalsorten aus der Genbank (Beispiel s. Anhang).
Bitte wenden Sie sich bei Fragen und Interesse diesbezüglich an das Genbänkle (Kontaktdaten siehe unten).

Wir möchten Sie dazu ermutigen, bei der Sortensuche auf lokaler Ebene mitzuhelfen. Sortensteckbriefe können gerne an weitere Interessenten vor Ort verteilt bzw. weitergeleitet werden. Im Anhang finden Sie die Steckbriefe (digital und ausdruckbar), die auch auf der Genbänkle-Homepage zum Download zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zur Sortensuche finden Sie unter: genbaenkle.de/sorten/detektiv/

Hinweise und Sortenfunde – möglichst bis Anfang September 2020 an das Genbänkle:
,
Fischerweg 9,
88069 Tettnang,
Telefon: 0176-58933043

Wir freuen uns über Ihre Mithilfe! Herzliche Vielfaltsgrüße vom Genbänkle

Patrick Kaiser

Sortendetektive Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Steckbrief Sortendetektive Druckversion
Steckbrief Sortendetektive Digital