Mostprobe und -prämierung mit traditionellem Vesper, Moderation: Gerd Reinhardt und Simon Walch (Kreisfachberater RT), Anlieferung ab 17 Uhr
1. Mitgliederversammlung Förderverein Eduard-Lucas-Haus, 05.05.2025
endlich ist es soweit – wir sind ein ganzes Stück weitergekommen.
Am 17.03.2025 wurde der Mietvertrag mit der GWG – Wohnungsgesellschaft Reutlingen unterschrieben und jetzt können wir offiziell unseren Förderverein gründen.
Wir laden alle Mitglieder und Interessierten zu unserer ersten Mitgliederversammlung recht herzlich ein:
am Montag, 05.05.2025 um 19:00 Uhr
im Besprechungssaal der
GWG – Wohnungsgesellschaft Reutlingen mbH
Oskar-Kalbfell-Platz 12, 72764 Reutlingen
(Gebäude Alteburgstraße Ecke B464)
Parkmöglichkeiten gibt es im Parkhaus Pomologie oder im Rathaus.
Oberbürgermeister Thomas Keck hat sein Kommen zugesagt.
Begleitet und moderiert wird die erste Sitzung von Gerhard Steinhilper, Notar i.R.
SIE SIND NOCH NICHT MITGLIED?
Dann lassen Sie sich hier gerne unsere allgemeinen Informationen als pdf anzeigen:
Flyer Pomologisches Institut Reutlingen (Eduard Lucas)
Und hier können Sie das Formular zur Mitgliedschaft aufrufen:
Beitrittsformular Förderverein Eduard-Lucas-Haus
Einladung 2. Lucas-Fest am Samstag, 19.07.2025
Die nächste Generation (Junior-)Fachwarte für die nächste Generation Obstbäume
Aktuell läuft im Landkreis Reutlingen der zweite Kurs „Juniorfachwart-Ausbildung“. Das Thema Winterschnitt wurde auf Wiesen in Pfullingen umgesetzt, mit Unterstützung durch Fachwarte aus den Obst- und Gartenbauvereinen im Kreisgebiet. Die Stadt Pfullingen sorgte bei den frostigen Temperaturen für ein warmes Vesper, denn die Jugendlichen hatten am Vormittag schon einiges geleistet.
Johanna steht auf der Leiter in einem Apfelbaum und ist unschlüssig: Welchen der Triebe soll sie jetzt anschneiden? Kurz berät sie sich mit ihrem Kursleiter, Christian Wieland. Gemeinsam wählen sie einen geeigneten Trieb aus. Beherzt schneidet sie ihn an, bricht Innenknospen aus, entfernt Konkurrenztriebe. Und dann geht es an den nächsten Ast.

Johanna ist 15 Jahre alt. Gemeinsam mit 13 weiteren Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren nimmt sie an der Juniorfachwarte-Ausbildung des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine und der Fachvereinigung Obstbau im Kreis Reutlingen teil. Heute trifft sich der Jahrgang zum Schnittkurs auf einer Obstwiese im Lippental. Aus dem gesamten Landkreis sind sie zusammengekommen, um jetzt bei schönem Wetter und im Schnee weiter Schnitterfahrung zu sammeln. Viele der Jugendlichen kommen aus Familien, die eigene Obstwiesen bewirtschaften. Das bringt die Motivation, selbst mit Hand anzulegen bei der Arbeit.
Begleitet werden die Jugendlichen von einem Team aus erfahrenen Obst- und Gartenfachwarten. In Dreiergruppen verteilen sie sich auf der Wiese. Die Jugendlichen steigen auf die Leitern, während die Fachwart*innen vom Boden aus Ratschläge geben und Fragen beantworten. Thema dieses Ausbildungsmoduls ist der Erhaltungsschnitt: die Jugendlichen lernen, wie sie erwachsene Bäume fachgerecht pflegen, damit diese vital bleiben, eine stabile Krone ausbilden und reiche Ernte bringen. Schritt für Schritt arbeiten sie sich durch die Obstbäume: unter der Aufsicht der Erwachsenen stellen sie die Leitern, wählen eine Stammverlängerung aus, bestimmen Leit- und Fruchtäste, entfernen Überbauungen und korrigieren Fehlentwicklungen im Kronenaufbau.
Christian Wieland von der Fachvereinigung Obstbau hat den Kurs organisiert und leitet das Wochenende. Er ist ein erfahrener Fachwart, bewirtschaftet mehrere eigene Flächen im Landkreis und ist auch regelmäßig Ausbilder bei der Fachwart-Ausbildung der Erwachsenen. In seiner Freizeit widmet er sich aktuell der Ausbildung der nächsten Generation von Streuobst-Fachwarten. Er stellt fest: „Die Zukunft der Kulturlandschaft Streuobstwiese liegt in den Händen der Jugend! Über Generationen haben Menschen mit viel Freude geschuftet. Entstanden ist ein wertvoller Schatz für die Artenvielfalt! Diesen gilt es zu bewahren, für die klimatischen Herausforderungen resilient zu machen und die Biodiversität zu fördern und zu schützen. Ich möchte meine Passion zur Sortenvielfalt und Baumpflege an die nächste Generation weitergeben, denn die Pflege der Obstwiesen ist nicht nur was für „alte weiße Männer“ sondern muss mit jungem Geist weitergeführt werden.“
Neben Christian Wieland sind an diesem Tag noch vier weitere Fachwarte im Einsatz: Bianca Oswald vom OGV Mittelstadt, Lucas Sergent und Rolf Goller vom OGV Lichtenstein, und Simon Walch von der Fachberatung Obst- und Gartenbau im Kreis Reutlingen. Sie alle eint der Wunsch, ihr Wissen und ihre Leidenschaft für Streuobstwiesen an die nächste Generation weiterzugeben.

„Streuobstwiesen mit ihren großkronigen Bäumen sind immer schon Mehrgenerationen-Projekte“, sagt Simon Walch vom Landkreis Reutlingen. „Damit diese artenreichen Biotope und die immense Vielfalt an Obstarten und -Sorten weiter erhalten bleiben, ist es wichtig, die nächste Generation frühzeitig an unsere Streuobstkultur heranzuführen.“
Der heutige Schnitttag ist bereits der vierte Termin der Ausbildung. In den vorherigen Modulen haben die Jugendlichen sich schon mit den Besonderheiten und der Gefährdung von Streuobstwiesen befasst, selbst Obst geerntet und verarbeitet, eigene Bäume gepflanzt und die theoretischen Grundlagen der Schnitttechnik – den sogenannten „Oeschbergschnitt“ – kennengelernt. Mit dem heutigen Tag sollen diese Grundlagen gefestigt und vertieft werden. Die Juniorfachwart-Ausbildung gibt es bislang nur in den Landkreisen Esslingen, Tübingen und Reutlingen, ist also eine Besonderheit hier bei uns im Streuobstparadies. Der dritte Ausbildungsgang im Landkreis Reutlingen wird voraussichtlich im Winterhalbjahr 2026/27 stattfinden.
Mittagessen gibt es nun im alten Bahnhof in Honau. Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Lichtenstein haben mit der Unterstützung durch die Stadt Pfullingen eine reichhaltige Mahlzeit für die Teilnehmer*innen vorbereitet. Dessen Vorsitzender, Alfons Reiske, ist auch anwesend und hat sich auf der Wiese einen Eindruck von den Schnittfähigkeiten der jungen Menschen gemacht. Jetzt sitzt er unter den Jugendlichen, scherzt, verteilt Getränke und stellt sicher, dass alle genug zu essen bekommen.

Nach der Pause geht es zurück an die Bäume. Mittlerweile hat sich der Himmel zugezogen, aber das tut der Motivation keinen Abbruch. Stetig arbeiten sich die Kleingruppen über die Obstwiese – und tragen somit dazu bei, dass auch ihre Generation einmal gesunde, große Altbäume voller leckerem Obst zur Verfügung haben werden.
(S. Walch, LRA Reutlingen)
Einladung zum 1. Streuobststammtisch im Eduard-Lucas-Haus
Am Mittwoch, den 19. Februar 2025, um 19:00 Uhr, findet der erste offene Streuobststammtisch im Reutlinger Eduard Lucas-Haus statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an diesem besonderen Abend teilzunehmen.
Das Thema des Treffens wird die Vielfalt der Streuobstprodukte sein. Gemeinsam wollen die Verantwortlichen des Arbeitskreises Eduard Lucas darüber diskutieren, wie diese regionalen Schätze stärker in der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Zum Einstieg erwartet die Teilnehmenden ein kleines „Probiererle“ von Ulrich Schroefel, dem Moderator des Abends, zu verkosten.
Darüber hinaus ist dieser Abend gleichzeitig der Auftakt für einen Aufruf an alle Interessiertend, ihre Lieblings-Streuobstrezepte zu teilen. Vielleicht entsteht so in naher Zukunft eine kleine Broschüre, die die besten Rezepte und Ideen für die Nutzung von Streuobst in der Region zusammenstellt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, ihre Rezepte, Ideen oder Lieblingsgerichte mitzubringen und den Abend zu genießen.
Veranstaltungsdetails:
Ort: Eduard Lucas-Haus, Friedrich-Ebert-Straße 2, Reutlingen
Tag der Streuobstwiese
Streuobstfreunde aus ganz Europa veranstalten diesjährig am Wochenende um den 25. April verschiedenste Aktionen rund um das Immaterielle Kulturerbe „Streuobstanbau“. Mehr Information unter https://orchardseverywhere.com
Streuobst-Wissenschaftler im Eduard-Lucas-Haus

28.11.2024 – Profis bei der Arbeit für einen zukunftsfähigen Streuobstbau.
Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ruft zum Projekt-Workshop und es kommen Kapazitäten aus dem ganzen Land zusammen.
Christoph Gayer vom BSG erarbeitet mit den Anwesenden erste Projektschritte, wie ein langfristiger Pflanzversuch als citizen science Projekt aufgebaut werden kann. Es geht um Sorten und Unterlagen auf verschiedenen Standorten bei einer Projektlaufzeit von 20 Jahren. Damit ergäbe sich eine andere Aussagekraft als bei allzu häufig zeitlich sehr begrenzten Versuchen. Projektmittel sind für wissenschaftliche Versuche an Forschungsinstituten häufig nur in 3-Jahreszeiträumen bemessen.
Vertreten ist mit Hans-Thomas Bosch die Sortenerhaltungszentrale am KOB, mit Janet Maringer die Flächenagentur B-W, Christoph Schulz vom Ingenieurbüro Nordheim und Jürgen Böhringer von der Schwäbische ObstArche Fils-Alb sind dabei, die Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau ist mit Christian König an Bord, der Leiter des Bio-Obstbaubetriebes der Stadt Metzingen Martin Nagel sowie Lukas Mischnik vom Streuobstparadies sind gleich aus der Region dazugekommen und der KOV und die Fachvereinigung Obstbau im Landkreis Reutlingen sowie die Kreisfachberater aus Esslingen und Reutlingen sind vertreten.
Vielen Dank für das Zusammentreffen an alle Beteiligten, das wird ein spannendes Projekt!
…und bis bald im Eduard-Lucas-Haus.
Adventsbasteln im Lucas-Haus





Advent am Lucashaus

Der Förderverein Eduard-Lucas-Haus ist gegründet, Beitritte erwünscht!
Am 14.09.2024 wurde der Förderverein zur Rettung des ehemaligen Wohnhauses von dem Pomologen Eduard Lucas gegründet. Das Haus steht in der Pomologie Reutlingen, heute ein Stadtpark, wo Eduard Lucas 1860 eine private Lehranstalt zur Ausbildung von Baumwarten eröffnet hat. In den knapp 60 Jahren des Bestehens des „Pomologischen Instituts“ wurden über 3.000 Baumwarte aus fast allen Kontinenten der Welt ausgebildet!
Im Anschluss an einen festlichen Streuobstmarkt mit Akteuren aus der ganzen Region traten bei der Gründungsveranstaltung gleich knapp 70 Personen dem neuen Förderverein bei. Der Beitritt zum Förderverein ist jedem möglich, der einen Beitrag zu den gemeinsamen Anstrengungen leisten möchte. Hier finden auch Sie das Formular! Seien Sie uns herzliche willkommen!
Das ehemalige Wohnhaus ist in renovierungsbedürftigem Zustand. Nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Land, Stadt und der AG Eduard Lucas beim KOV wird es gelingen, das Haus zu bewahren und zu einem Bildungszentrum für den Obstbau, Streuobst und unsere heimische Kulturlandschaft auszubauen. Es soll ein Mitmach-Museum entstehen, ein Infozentrum des Streuobstparadies e.V., eine Bibliothek mit historischer Literatur soll einen Ort finden und in Schulungsräumen Kurse für die aktiven im Obstbau und Streuobstpflege entstehen. Also ein Ort, der dem weltbekannten Namen Eduard Lucas würdig wird!
Die Gründung des Fördervereins wurde begleitet von der Schlüsselübergabe zum Gebäude durch die GWG begleitet, Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck reichte den symbolischen Schlüssel, aus Holz geschnitzt, dem Vorsitzenden des KOV Ralf Röckel. Bei der Veranstaltung war auch das Ministerium für ländlichen Raum mit Frau Staatssekretärin Sabinde Kurtz vertreten. August Kottmann, seines Zeichens Sortenkenner, Gastronom und begeisternder Redner aus Bad Ditzenbach hielt einen Fachvortrag zur Wertschöpfung aus der Streuobstwiese, die in unserer Region am Albtrauf, im Streuobstparadies, mit ihre besonders ausgeprägten Sortenvielfalt noch viele ungehobene Potentiale aber auch enorme Defizite bei der Pflege mit sich bringt. Ihre Erhaltung kann nur in der Entwicklung Fuß fassen – denn Kulturlandschaft besteht nur fort, wenn sie genutzt und gepflegt und einen wirtschaftlichen Anreiz dazu mit sich bringt. Hier gehört keine museale Käseglocke darüber gestülpt!

Ralf Röckel am Mikrofon, ganz rechts im Bild zu sehen Martin Stiegler
Auch die Nachfahren von Eduard Lucas, Martin Stiegler und seine Tochter Anemone Stiegler nebst einer Enkelin waren dabei, was alle sehr gefreut hat! Viele Professoren und Personen aus dem Bildungsbereich waren aus dem ganzen Bundesland angereist, um der Veranstaltung beizuwohnen. Auch viele Fachwarte für Obst- und Gartenbau waren anwesend, also diejenigen, die die heutige Form der Ausbildung zum Obstbaum-Fachpersonal durchlaufen haben. Wurde der Baumwart bei Eduard Lucas in zwei Jahren ausgebildet, so hat heute der Landesverband der Obst- und Gartenbauvereine (LOGL) eine gut 100-stündige Ausbildung im Angebot. Umgesetzt werden diese Schulungen in Reutlingen alle zwei Jahre durch die Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau vom Landratsamt.
In wenigen Wochen wird der Verein zur konstituierenden Sitzung zusammentreten, hier werden die Funktionsträger gewählt, also der Vorstand eingesetzt und die Arbeit kann nun auf einem ganz anderen Fundament weitergehen!